Greifbar zu machen, was schwer greifbar ist. Das haben sich Janik Jaskolski und seine beiden Mitgründer mit Semalytix zum Ziel gesetzt. Was sind die Bedürfnisse, Erfahrungen und Leiden von kranken Menschen. Das erzählen sie nicht unbedingt ihrem behandelnden Arzt, sondern schreiben sich Schmerz und Frust lieber im Internet von der Seele. Abermillionen Einträge gibt es, die die Ausgründung der Universität Bielefeld weltweit erfasst und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz auswertet. Die dahinter stehenden Informationen können für Gesundheitswesen und die Pharmaindustrie zur wertvollen Hilfe werden, die Entwicklungen von Medikamenten beschleunigen und auch kostengünstiger machen.
Mehr lesenWalter Ballheimer, Christian Lindener und Alexander Genzel sorgen für einen Paradigmenwechsel im Orbit. Die Raumfahrt- und Start-Up-Experten haben ein New-Space-Unternehmen gegründet, das günstig und vor allem schnell Satelliten-Plattformen für unterschiedliche Anwendungen in der Erdumlaufahn bauen will. Wofür Classic-Space-Konzerne à la Airbus, OHB oder Lockheed Martin vier Jahre und länger benötigen, will Reflex Aerospace das in neun Monaten schaffen. Da wird ein Satellit - fast wie ein Konsumgut - ziemlich schnelllebig und beendet seine Mission schon nach wenigen Jahren, um Platz für neue Trabanten technologisch State of the Art zu machen.
Mehr lesenMit dem "Sondervemögen" für die Bundeswehr von 100 Milliarden Euro werden die Rufe nach Reformen in der Beschaffung lauter. Sascha Soyk wagt es, eine Teillösung im Kampf gegen Ineffizienzen anzubieten. Die digitale Beschaffungsplattform GovRadar soll Auftragsvergaben vereinfachen und beschleunigen. Sein Start-Up hat bereits Erfolge nachzuweisen: Seit Oktober 2021 nutzen mehr als 100 Städte, Landkreise oder Kommunen das - salopp ausgedrückt - „Online-Shopping". In der Rüstung wird es nicht um den Leopard-2-Panzer gehen, sondern um standardisierte Ware wie Schutzkleidung, Rucksäcke oder Munition. Topmanager Wolfgang Reitzle und Finanzcheck-Mitgründer Andreas Kupke sind im Mai als Investoren eingestiegen und überzeugt von der Geschäftsidee des in Bundeswehr und Nato vernetzten aktiven Reserveoffiziers Soyk, Kompaniechef der 6. Kompanie im Gebirgsjägerbataillon 231.
Mehr lesenAhnungslose in der IT-Programmierwelt können nützliche Apps für ihre Arbeit basteln. Sven Zuschlag sieht es geradezu als seine Mission, dass das spielerisch erfolgt. Er hat die Plattform smapOne geschaffen, mit der in kurzer Zeit Anwendungen gebaut werden können. „No Code“ wird das genannt, da Programmierkenntnisse und das Schreiben von Codes nicht erforderlich sind. Er ist noch weniger anspruchsvoll als der schon einfachere „Low Code“. Ob „No Code“ oder „Low Code“ - für beide entsteht ein riesiger Wachstumsmarkt. Denn Selbsthilfe ist angesichts des chronischen Mangels an Programmierern angesagt. Die Idee der Demokratisierung fasziniert auch Thomas Müller. Der Stürmer des FC Bayern München und Nationalspieler gehört zu den Investoren.
Mehr lesenEs gibt tatsächlich eine Chance, dass die Digitalisierung in das deutsche Behördenwesen einzieht. Die IT-Sicherheitsexperten Markus Hertlein und Pascal Manaras haben eine einfache, sichere passwortlose Authentifizierung entwickelt und 2016 Xign Sys gegründet. Damit können Bürger von Ämtern elektronisch Dokumente erhalten und sich zeitraubende Behördengänge sparen. Nordrhein-Westfalen macht es als erstes Bundesland vor, wo die Technologie nun Schritt für Schritt eingeführt wird. Das vom Bund beschlossene Onlinezugangsgesetz sieht eigentlich vor, dass alle 11.000 Kommunen in Deutschland bis Ende dieses Jahres digitalisiert sind. Daran glaubt zwar kaum noch jemand. Xign Sys könnte den Prozess zumindest beschleunigen.
Mehr lesenSelten gibt es so viele Daten, die so einfach zu sammeln sind. Batterien erfassen sie, spreichern sie und übertragen sie an Smartphone, Laptop, E-Auto oder Solaranlage. Drei Wissenschaftler der RWTH Aachen wunderten sich, warum niemand die Informationen nutzt. Sie gründeten Accure. Die Software-Plattform wertet mit Künstlicher Intelligenz einen Datenschatz aus und analysiert Batterien über den gesamten Lebenszyklus. Damit werden sie sicherer, leistungsfähiger und ausdauernder. Mit dem schnell wachsenden Markt für regenerative Energien und E-Mobilität kommt richtig Dynamik ins Geschäft. Gewappnet sind die drei RWTH-ler - als nicht gerade zimperliche Kampfsportler.
Mehr lesenNoch ein Trainingsband. Es wird für die Gründer von Straffr nicht einfach sein, einen Platz im Fitnessmarkt zu finden, der seit Jahren mit Angeboten geflutet wird. Dabei haben sich Stefan Weiss, Hanno Storz und Torben Hellmuth durchaus mit ihrem portablen, elektrisch leitfähigen „Trainingsgerät" - ein Gummiband als zwei Meter langer Sensor - etwas sinnvolles ausgedacht. Und sie sind mit viel Respekt vor Unternehmensgründungen und mit Bedacht ihr Start-Up-Abenteuer eingegangen. Nun folgt der Hochlauf. Sie wissen, dass noch mehr kommen muss als nur ein smartes Band. Wird es auch.
Mehr lesenIst der Orbit leer? Wie sonst ist zu erklären, dass schwere Kollisionen von Satelliten mit herumfliegenden Schrottteilen in Hypergeschwindigkeit ausbleiben? Das kommt angesichts der bereits angehäuften Müllmengen einem Wunder gleich. Viele Wunder werden noch nötig sein. Denn die Zahl der Flugobjekte in der Erdumlaufbahn wächst bis 2030 rasant von 4.000 auf 100.000. Um Schlimmeres zu verhindern, entwickelt das Start-Up Vyoma ein Warn- und Navigationssystem für Satellitenbetreiber. Ab 2025 will es mit nur zwölf eigens entwickelten Satelliten den gesamten Orbit bis 2000 Kilometer Höhe nahezu in Echtzeit kontrollieren - auch dank Künstlicher Intelligenz.
Mehr lesenKleinzukriegen ist Marc Funk nicht. 2015 gründete er den erfolgreichen Online-Supermarkt GetNow. Doch Funk wurde zum Opfer des von Interpol gesuchten Wirecard-Managers Jan Marsalek, der in sein Start-Up investierte. 2020 wurde GetNow nach dem Zusammenbruch des Dax-Unternehmens mit in die Insolvenz gerissen. Weinige Monate später gründete Funk den digitalen Marktplatz FrontNow, der Konsumgüter-Hersteller und stationäre Händler zusammenbringt. Mit Künstlicher Intelligenz wird ein treffsicheres Sortiment für Kunden zusammengestellt, um dem Laden um die Ecke die Zukunft zu sichern. Die dafür nötigen riesigen Datenmengen gibt der Konsument nur allzu gern preis.
Mehr lesenDie Formel 1 interessierte sich für die Strömungssonden von Vectoflow. Gründerin Katharina Kreitz konnte es zunächst nicht glauben und dachte an einen schlechten Scherz, die Webseite des Start-Ups sei gehackt worden. F1-Teams aber waren ihre ersten Kunden. Schon drei Jahre nach Gründung erzielt Vectoflow Gewinne, so gefragt sind die Produkte, die von 3D-Druckern ausgespuckt werden. Denn die Sonden messen genauer als herkömmliche. Sie sind extrem belastbar. Sie können individuell und flexibel gedruckt werden, weshalb sie überall einsetzbar sind - selbst in Dunstabszugshauben.
Mehr lesenMit unglaublicher Überzeugungskraft und Energie kämpft Jaclyn Schnau gegen den Einsatz von Zucker oder Fructose in Baby- und Kindernahrung, die in Gläsern, Riegeln und Quetschies die Ladenregale besetzen. Ihr Start-Up Pumpkin Organics bietet Gemüseprodukte an, mit denen sie der Übermacht der etablierten Anbieter etwas entgegensetzen will. Ganz entscheidend ist für sie, dass in den ersten drei Jahren eines Menschens gesunde Ernährung für ein ganzes Leben anerzogen werden kann. Die Geschichte von Jaclyn Schnau ist eine von Erfolg, von innerer Antriebskraft, von Neugierde und von Naivität. Für sie war Goldman Sachs eine einfache Bank. Bankbeamtin wollte sie nie werden - und schlug einen Topjob aus.
Mehr lesen"Altersbedingte Makuladegeneration" ist ein Zungenbrecher. Doch hinter AMD steht eine schwere und häufig auftretende Augenkrankheit, die besonders bei älteren Menschen im Extremfall zur Blindheit führen kann. Ein Forschungsprojekt wird nun zum Start-Up. deepeye entwickelt eine Software auf Basis von Künstlicher Intelligenz, die treffsicher eine Therapieentscheidung unterstützt. Sie kann aber wesentlich mehr: eine Prognose über die weitere Entwicklung von AMD erstellen und effektive Therapiepläne als Unterstützung für Augenärzte entwerfen. Das erhöht die Chance für Erkrankte, seltener eine Behandlung über sich ergehen lassen müssen. Derzeit erleiden sie meist in Monatsabständen die Tortur einer Spritze ins Auge.
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